Ganz herzlich danken wir den folgenden 7 Sportler, dass sie seit 1981 an jeder Austragung teilgenommen haben:

  • Jörg Hanspeter
  • Jörg Marcel
  • Lirgg Uli
  • Schneider Alfred
  • Steiner Kurt
  • Wyttenbach Werner und
  • Ledermann Hansruedi (mit 39 Austragungen)
Interview mit Uli Lirgg

[SEPTEMBER 2020]

Uli Lirgg ist einer von sieben männlichen Teilnehmern (Frauen sind leider keine darunter), der seit 1981 an der gurtenCLASSIC läuft. Uli erzählt uns, warum er solche Begeisterung für die gurtenCLASSIC hat.

Sali Uli. Es freut uns, dass du ein bisschen mehr von dir und deiner Leidenschaft zum Laufen beim Berner Hausberg erzählst. Warum bist du eigentlich 1981 an den Start?
Nachdem ich im Jahr 1981 das erste Mal den Murtenlauf absolviert hatte, bin ich in der Zeitung, die dort lag, auf die Ausschreibung des Gurtenlaufs gekommen. Da ich neugierig auf diesen Lauf war, habe ich mich gleich angemeldet. Seit dann bin ich alle Jahre wieder auf den Gurten gerannt.

Warum ist es gerade der Lauf an der gurtenCLASSIC, den Du jedes Jahr beehrst? Was fasziniert/ gefällt dir genau an diesem Lauf?
Ab dem ersten Mal an, hat es mich gepackt und ich bin süchtig nach diesem Lauf. Es ist fantastisch: der Start in der Stadt und das Ziel auf dem Berg und dazwischen eine sehr schöne Landschaft. Auch die Organisation ist immer optimal. Der Lauf ist auch nicht so weit von mir entfernt.

Du hast wegen der gurtenCLASSIC entschieden, nie am Marathon in New York teilzunehmen und bist sogar mit einem kaputten Fuss an den Start. Was und warum motiviert es dich, Jahr für Jahr dabei zu sein?
Weil mein Heimatursprung der Kanton Bern ist.

Hast du ein Ritual, bevor du an den Start gehst?
Ich habe kein spezielles Ritual. Ich laufe nur ein bisschen ein.

Was motiviert dich bei Regen und Kälte an den Start zu gehen?
Das Wetter spielt gar keine Rolle. Ob Regen oder Sonne, Hauptsache man darf rennen. Übrigens war es gar nicht so oft wüstes Wetter. Und falls es so war, war es häufig erst nach dem Start des Classiclaufs regnerisch.

Du hast mir erzählt, dass du nur ein einziges Mal die Gurtenbahn nach unten genommen hast. Warum?
Das erste Mal kannte ich die Gegend nicht so gut, deshalb habe ich die Gurtenbahn genommen. Danach bin ich zu Fuss runter und habe gemerkt, dass ich nicht viel länger brauche als mit der Bahn. Und so mache ich auch gerade noch ein Training, das ich sonst nicht so viel mache – nämlich runterzuspringen. Es werden ganz andere Muskelpartien beansprucht.

Seit 2019 führt die Laufstrecke etwas mehr über Naturwege. Wie ist das für dich?
Ich habe so viele Male die alte Strecke gemacht, dass ich zuerst ein bisschen von der neuen Strecke enttäuscht war (etwas nostalgisch). Die neue Strecke ist aber super schön und die Wege führen noch näher durch die Natur. Der vorletzte Kilometer ist weniger schwierig als bei der alten Runde.

Wenn Du an damals zurückdenkst, was hat sich im Laufsport seit den 80er Jahren gegenüber heute am stärksten verändert?
Das erste Mal als ich einen Lauf gemacht habe, hatte ich einen «Adidas Rom Schuh», den man mit den heutigen Schuhen nicht mehr vergleichen kann. Auch hatten wir damals einfach eine gewöhnliche Uhr am Handgelenk. Heute tragen wir ja einen Computer :). Die Kleidung war auch nicht optimal für Regen oder Kälte.

Hast du noch einen speziellen Wunsch?
Ja. Ich will noch bei der 50. gurtenCLASSIC dabei sein.

Du bist nun seit 38. Austragungen lückenlos dabei, das ist beachtlich. Wie erholst du dich eigentlich?
Uli korrigiert und sagt: «Übrigens ich war sogar am Testlauf vom 2018 dabei. Also fast 39.Mal 😉 .»
Für die Erholung am Gurten laufe ich den Berg hinunter, Das ich für mich das Auslaufen. Dann esse ich meistens im Ziel gerne ein Stück Kuchen oder sonstige Backwaren. Das ist Genuss und Freud – und somit Erholung.

Wie viel rennst du eigentlich pro Woche?
Jetzt renne ich so 5 Mal die Woche, total etwa 50km. Pro Jahr nehme ich an ungefähr 17 bis 20 Läufen teil.

Hast Du zum Schluss noch einen Tipp für junge Sportlerinnen und Sportler, um möglichst lange am Ball zu bleiben?
Nicht zu viel auf einmal machen, auf den Körper hören. Laufen SOLL immer Spass sein und nicht ein MUSS. Aber Achtung, Laufen macht süchtig, es ist aber eine gute Sucht. Wenn man so lange läuft wie ich, ist ein Tag ohne zu laufen nicht ein richtiger Tag. Es fehlt einfach etwas. Der Genuss ist wichtig und die Faszination der Natur. Im Frühling sehen wir, wie die Natur erwacht, im Sommer kann man die langen Tage geniessen, im Herbst die gurtenCLASSIC mit den bunten Blättern an den Bäumen und der Winter fasziniert mit der Frische, die man im Gesicht spürt.

Besten Dank für den spannenden Einblick, den Du uns gegeben hast. Wir wünschen Dir am 1. November einen tollen Lauf und hoffen, Dich noch viele Jahre am Gurten begrüssen zu dürfen!

gurtenCLASSIC 1985

gurtenCLASSIC 2019